Betroffene & Patientengeschichten
Der Schlaganfall-Partner.de ist ein Team aus Orthopädietechnikern, Krankenschwestern, Orthopädieschuhmachern, Rehatechnikern, Sanitätsfachverkäuferinnen. Das gemeinsame Ziel ist die individuelle, optimale Beratung und Versorgung zu Hilfsmitteln nach einem Schlaganfall.
Die Internetseite Schlaganfall-Partner beschreibt Einschränkungen und zeigt Lösungen in Form geeigneter Hilfsmittel. Das ist einzigartig in Deutschland. Insbesondere werden in den aussagekräftigen Bildergalerien die Hilfsmittel detailiert beschrieben. Die Bilder sind damit die wichtigste Informationsquelle dieser Seite. Auch wenn die Bildergalerien nicht alle Versorgungsmöglichkeiten in vollem Umfang zeigen können, so arbeitet das Team kontinuierlich an neuen und aktuellen Inhalten. Außerdem informiert der Schlaganfall-Partner zu Veranstaltungen in Mittelthüringen und berichtet über Erfahrungen von Betroffenen, Angehörigen und beteiligten Berufsgruppen. Im Downloadbereich kann zum Beispiel eine Hilfsmittelübersicht oder die Schlaganfall-Partner Website als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Um den Erfolg von Versorgungskonzepten zu sichern, arbeitet der Schlaganfall-Partner im regionalen Versorgungsnetzwerk mit Ärzten, Apothekern, Selbsthilfegruppen, Kliniken und Therapeuten zusammen. Durch diesen fachübergreifenden Austausch wird die strukturierte Nachsorge unterstützt, vorangebracht und weiter ausgebaut.
Die Telefonnummer, Mailadresse und Übersicht zu Beratungsmöglichkeiten vor Ort gibt den Betroffenen und deren Angehörigen die Möglichkeit mit dem Schlaganfall-Partner in Kontakt zu treten, um gemeinsam geeignete Hilfsmittel zu finden.
Der kleine Fragebogen kann im Vorfeld helfen herauszufinden, für welche Alltagssituation Sie eine individuelle Lösung benötigen.
Infoportal für Schlaganfallbetroffene und deren Angehörige
Von einem auf den anderen Tag war alles anders.
"Am 2. März 2018 erlitt ich nachts plötzlich einen schweren Schlaganfall. Als Orthopädietechnikermeister habe ich bis dahin Schlaganfallbetroffene beraten und mit den passenden Hilfsmitteln betreut. Jetzt mit 50 Jahren stehe ich selber auf der Betroffenenseite. Gern möchte ich meine Erfahrung und mein Wissen als Orthopädietechniker und Betroffener weitergeben."
Lesen Sie an dieser Stelle mehr über meine persönlichen Erfahrungen.
Blogg 1: Mein ganz normaler Alltag
Thomas – Wie würdest du dein Leben bis zum Schlaganfall beschreiben?
Ich bin 1969 geboren und in Eisenberg sowie Neustadt an der Orla im Osten Thüringens aufgewachsen. Mit 16 Jahren habe ich an der Uniklinik in Eisenberg meine Ausbildung zum Orthopädietechniker begonnen und anschließend im Bereich der Technischen Orthopädie gearbeitet. Da mir die berufliche Fortbildung immer wichtig war und auch noch ist, habe ich im Jahr 2000 meinen Abschluss als Orthopädietechnikermeister gemacht. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Aufgaben bin ich 2001 in Mühlhausen bei der Jüttner Orthopädie KG fündig geworden. In den ersten Jahren lag mein Arbeitsschwerpunkt im Bereich der prothetischen Versorgung. Später habe ich im Huflandklinikum und im ÖHK Mühlhausen die klinische Hilfsmittelbetreuung als Ansprechpartner übernommen.
Während der Zeit in Eisenberg habe ich meine Frau kennengelernt. Mit ihr habe ich zwei, inzwischen volljährige, Kinder. Neben der Tätigkeit im Karnevalsverein und im Schützenverein ist der Garten mein großes Hobby. Außerdem leite ich die Prothesenselbtshilfegruppe Schritt für Schritt in Mühlhausen.
Thomas - Was wusstest du bis zum März 2018 über den Schlaganfall?
Durch meinen Beruf und die tägliche Arbeit in den Kliniken kannte ich die Auswirkungen und Folgeschäden nach einem Schlaganfall gut. Insbesondere waren mir Paresen und Fußheberschwäche geläufig. Immer wieder habe ich mit Betroffenen Kontakt gehabt, habe sie mit Hilfsmitteln versorgt und bin mit den Angehörigen ins Gespräch gekommen. Auch war mir bewusst welche Symptome ein Schlaganfall mit sich bringt und wie wichtig eine schnelle medizinische Versorgung ist. In Mühlhausen gab es zu diesem Zeitpunkt zwei spezialisierte Schlaganfallstationen für die Akutversorgung. Ich und meine Kollegen beschäftigen sich bereits seit 2014 intensiv mit dem Thema. Die Arbeitsgruppe Schlaganfall informiert regelmäßig zu verschiedenen Inhalten und hat den Schlaganfall-Partner ins Leben gerufen.
Lesen Sie an dieser Stelle bald weiter über die Geschichte von Thomas Klaus.
Schlaganfall 2018, Mühlhausen (Thüringen)
Eine Selbshilfegruppe für Mühlhausen und Umgebung zu gründen war aus Sicht von Betroffenen und Angehörigen längst überfällig.
Das Hufeland-Klinikum Mühlhausen gab 2018 den Impuls zur Gründung der Selbsthilfegruppe „Aphasie und Schlaganfall im Unstrut-Hainich-Kreis“ durch die Verwirklichung eines regelmäßigen Schlaganfall-Forums für Betroffene, Angehörige, Ärzte und Therapeuten.
In ehrenamtlicher Tätigkeit hat Thomas Klaus den Vorsitz der Selbsthilfegruppe übernommen. Die Gruppe bietet gegenseitige Unterstützung, gemeinsamen Informations- und Erfahrungsaustausch sowie Fachvorträge und Veranstaltungen.
Hier finden Sie Termine und Veranstaltungen der Selbsthilfegruppe sowie die Kontaktdaten von Thomas Klaus.
Unstrut-Hainich-Kreis
Nachweislich ist ein Schlaganfall der häufigste Grund für eine erworbene Behinderung im Erwachsenenalter und somit eine der Hauptursachen für Pflegebedürftigkeit. Ein Großteil der Betroffenen wird dann von einem Angehörigen zu Hause gepflegt. Da der Schlaganfall jedes Alter treffen kann, sind es Kinder, Lebenspartner, Geschwister, Eltern oder auch Freunde die gepflegt werden müssen. In jedem Fall ändert sich das Leben der Angehörigen drastisch.
Nicht selten stehen die Angehörigen voll im Berufsleben und haben noch eigene Kinder. Oder der pflegende Angehörige ist auch nicht mehr so jung und gesund. Die Pflege bedeutet dann eine Doppelbelastung und ein hohes Maß an Organisation, Koordination sowie Kompromissbereitschaft. Dem Angehörigen wird auf Dauer ein hohes körperliches und psychisches Durchhaltevermögen abverlangt. Der pflegende Angehörige muss sich den Herausforderungen jedoch nicht alleine stellen. Mittlerweile stehen viele Angebote wie Schlaganfallbüros, Selbsthilfegruppen, Pflegekurse sowie Sport- und Therapieangebote zur Verfügung. Aus Sicht der Hilfsmittelversorgung gibt es viele moderne und nützliche Produkte, den Angehörigen indirekt oder direkt zu entlasten. Grundsätzlich gilt, dass jede Art der Unterstützung für den Betroffenen zugleich eine Entlastung für den Angehörigen bedeutet.
Lesen Sie mehr zu "Ein Schlaganfall trifft nie einen Menschen alleine - Entlastung in der täglichen Pflege aus Sicht der Hilfsmittelversorgung".
Mein Leben mit Elektrostimulation
Wie hat der Schlaganfall Ihr Leben verändert?
Als ich plötzlich starke Kopfschmerzen hatte, habe ich das einfach hingenommen. Hätte ich damals erkannt, welche Gefahr sich dahinter verbirgt, hätte ich Hilfe geholt. Nach der Diagnose Schlaganfall war da nur noch ein Körper, der Kopf und alles um mich herum war leer. Ich war beruflich immer in Bewegung und die körperliche Betätigung war mir immer sehr wichtig. Mit der halbseitigen Einschränkung der linken Körperseite ist dies jedoch nicht mehr möglich.
Warum haben Sie sich für die Funktionelle Elektrostimulaton entschieden?
Ich habe einen externen Stimulator getestet und das Ergebnis war gut. Ich wollte wieder richtig laufen. Denn das falsche Laufen bringt ja auf Dauer auch Probleme in Hüfte, Knie und Rücken. Es war unbeschreiblich, dass da wieder etwas aktiviert wurde. Ich konnte nun sicher und sogar wieder längere Strecken gehen.
Schlaganfall 2012, Sangerhausen (Sachsen-Anhalt)
Nach einem Schlaganfall sind neben den motorischen häufig auch die kognitiven Fähigkeiten betroffen. Es ist zu beobachten, dass Betroffene aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind in Interaktion mit Ihrer Umgebung zu treten.
Wie kann man Menschen in solchen Situationen helfen? Studien belegen, dass gerade Tiere über die bekannten und etablierten Therapiemöglichkeiten hinaus in der Lage sind, Kontakt zu den Betroffenen aufzunehmen.
In Thüringen hat sich die MEDIAN Klinik Bad Tennstedt bereits 2009 dazu entschieden die tiergestützte Therapie zur Behandlung von Schlaganfallpatienten anzubieten. Dort sind zwei ausgebildete Königspudel Luci und Coco im Einsatz. Der Ergotherapeut Jens Köhler absolvierte eine Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Therapie und Intervention und behandelt nun erfolgreich mit den beiden Hunden Patienten mit teilweise schweren Krankheitsverläufen.
Was zeichnet diese Therapie mit Hunden aus? Therapiehunde haben aufgrund ihres Sozialverhaltens eine sehr große Anziehungskraft auf den Menschen. Sie machen keinen Unterschied zwischen Charakter, Aussehen oder Gesundheitszustand der Menschen. In der Therapie tasten sich die Hunde behutsam zum Betroffenen vor. Sie lassen sich streicheln, füttern, bürsten, rufen sowie zum Sitzen und Platznehmen auffordern. Die Hunde sind in der Lage den Betroffenen zu motivieren. So erlernen die Betroffenen z. B. viel schneller das Gehen, weil sie mit den Hunden spazieren gehen möchten. Mit einer konkreten Aufgabe bekommt das Leben so wieder einen Sinn. Das Selbstwertgefühl und der Lebensmut werden gefördert. Die physische Ausgangssituation der Betroffenen verbessert sich. Der Blutdruck normalisiert sich, die Atmung wird ruhiger und die Muskulatur entspannt sich. In der Therapie wird auch die sprachliche Interaktion gezielt gefördert. Dies gelingt durch Gesprächsthemen z. B. wie Hunderassen oder eigene Tiere. So ist der Patient zum Gespräch animiert.
MEDIAN Klinik Bad Tennstedt (Thüringen)
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